In den letzten Tagen sah ich in den Nachrichten wie auf dem neuen World Trade Center die Spitze angebracht wurde. Unweigerlich musste ich an den 11. September 2001 denken. Viele Erinnerungen stürmten wieder auf mich ein.
Wo war ich zu dem Zeitpunkt? Wo habe ich davon erfahren? Was waren meine ersten Gedanken und Gefühle?
An diesem denkwürdigem Tag kam ich aus dem Büro und hatte noch einiges zu erledigen. In einem Geschäft unterhielten sich die Menschen über das Unglück. Ich dachte, sie unterhielten sich über einen Film, der neu erschienen ist. Aber beim zweiten Hinhören überlegte ich, ist das wahr oder was soll das Ganze. Ich vergaß das Einkaufen und nahm den kürzesten Weg nach Hause.
Als Erstes schaltete ich den Fernseher ein und das Unfassbare wurde bestätigt. Es war wirklich passiert. Flugzeuge sind absichtlich in das World Trade Center geflogen und haben die Türme zum Einsturz gebracht.
Wie viele Andere auch, konnte ich es einfach nicht fassen, dass so etwas überhaupt möglich war. Dann wieder die große Frage nach dem Warum.
Ich saß wie gebannt vor dem Fernseher, hörte nur den Reportern zu und war einfach sprachlos. Ich schaltete von einem Nachrichtensender zum Nächsten um wirklich auf dem Laufenden zu sein. Bis in die späte Nacht sah ich mir alle Reportagen an um mir ein Bild von den Geschehnissen zu machen.
In den Berichten sah man die Menschen in Panik davonlaufen. Die vielen Helfer wussten oft nicht, wo zuerst helfen und wo waren noch Verletzte. Bei dem ganzen Schutt, wo sollte man da anfangen zu suchen.
Ich brauchte eine ganze Weile um zu realisieren, dass das Ganze wirklich passiert war.
Als ich jetzt diesen Fernsehbericht sah, holte ich meine Bücher vom World Trade Center hervor und sah mir die Fotos und Zeitungsberichte wieder an und ich sah alles wieder vor mir. Diese staubbedeckten, fliehenden Menschen und die vielen oftmals hilflos blickenden Helfer die gar nicht wussten wo sie anfangen sollten.
Die zwei unten abgebildeten Bildbände sind sehr informativ und enthalten viele Fotos, die das ganze Attentat wiedergeben. Ich habe bewusst keine Fotos für diesen Bericht aus den Bildbänden abfotografiert, da ich der Meinung bin, man sollte den Überlebenden und Hinterbliebenen diese Fotos nicht immer wieder vorlegen. Sie werden wahrscheinlich ihr ganzes restliches Leben die Bilder des Attentats im Gedächtnis behalten und lernen müssen damit zu leben.
Mir vielen wieder unsere Besuche in New York ein. Wie oft hatten wir auch genau um diese Zeit im World Trade Center gesessen um Tickets für eine Veranstaltung zu ergattern. Ich dachte an die Schlangen von Menschen die wahrscheinlich auch an diesem denkwürdigem Tag dort waren. Wie viele haben es noch nach draußen geschafft? Ganz New York ist ja wie ein Ameisenhaufen. Gerade um diese Zeit am Morgen, wenn alles ins Büro geht, zur Wall Street und reichlich Touristen sind auch schon unterwegs.
Im November 2001 flog ich wieder in die USA und zwar nach Florida. Ich hatte ein wenig Angst davor New York anzufliegen und mir die Trümmer des World Trade Centers anzusehen. So schnell wollte ich mir das nicht antun und einen Blick im Anflug darauf werfen.
Im Jahr darauf waren wir zu Silvester in New York und gingen zum World Trade Center. Ich stand fassungslos davor und konnte es immer noch nicht verstehen. Die vielen Fotos an der Absperrung von Vermissten und Verunglückten. Ich litt mit den Menschen, die dort einen lieben Menschen verloren hatten und auch allen Amerikanern die mit diesem Unglück weiterleben müssen.
Jedes schwere Unglück sei es ein Tornado oder etwas Ähnliches schweißt sie zusammen. Sie sind in der Not wirklich eine Nation, in der jeder jedem hilft.
Was habt ihr gedacht und gefühlt an diesem denkwürdigen 11. September 2001. Wo ward ihr und wurdet ihr von der Nachricht genauso überrascht wie ich?
