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Als Kinder hörten wir ständig von unseren Eltern, Großeltern und allen restlichen Erwachsenen, als wir noch Kinder waren, wir konnten noch spielen oder wir haben nichts kaputt gemacht, das reichte mir immer.

Heute, werden viele junge Erwachsene und Kinder genau diese Worte auch wieder hören. Sie werden genauso denken wie wir damals. Nicht die Kinder haben sich verändert, sondern deren Möglichkeiten haben sich geändert.

Aber waren wir, die heutigen Eltern oder Rentner wirklich anders? Haben wir wirklich besser gespielt oder waren die Verhältnisse nur anders?

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Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, habe ich eigentlich nur positive Erinnerungen. Unser Leben spielte sich an trockenen Tagen vorwiegend draußen ab. Meine Geschwister, 4 an der Zahl und ich hatten das Glück, dass wir einen Garten hatten und nicht in einer Großstadt wohnten. Kinder waren in unserer Siedlung auch reichhaltig vorhanden. Drei bis vier Kinder in jeder Familie war normal, so dass wir jede Menge Spielgefährten hatten. Viele Autos gab es zu der Zeit nicht in unseren Straßen. Die Siedlung in der ich großgeworden bin, war recht neu und alle Straßen waren schon damals asphaltiert.

Spielplätze waren so gut wie nicht vorhanden, aber dafür konnten wir mit unseren Rollschuhen die Straße nutzen, was wir auch reichlich getan haben. Hinkelkästen, Ballspiele mit ein, zwei oder drei Bällen, Fang- und Versteckspiele und nicht zu vergessen das Seilspringen. Für diese Spiele brauchte man nicht viel. Kleine Bälle bekam man häufig geschenkt und als Seil, ein Stück von der Wäscheleine. Das war alles.

Im Sommer wurden morgens Wannen mit Wasser in den Garten gestellt und später als ich das stolze Alter von etwa 7 Jahren hatte, durfte ich mit meinen beiden älteren Geschwistern ins Schwimmbad. Allerdings war unser Schwimmbad etwas entfernt, so dass wir eine knappe Stunde Fußmarsch vor uns hatten. Das war halt unser Preis dafür. Es störte uns nicht.

Meine Puppe, auch schon die 50 überschritten
Meine Puppe, auch schon die 50 überschritten

Im Winter mussten wir an manchen Tagen im Haus spielen. Einige Tage konnte man es schon aushalten. Wir hatten unsere Puppen, Kochtöpfe und ein Bügeleisen. Mit diesen Sachen konnte man schon einen Puppenhaushalt führen. An regnerischen Tagen verbrachte wir auch viel Zeit mit unseren Glanzbildern. Sie wurden sortiert und getauscht und anschließend wieder sorgfältig in eine Schachtel verpackt.

Lag Schnee, waren wir wieder draußen. Entweder mit dem Schlitten zum Rodelberg oder eine Schlinderbahn neben dem Haus. Wir konnten wählen.

Wie sieht die Welt Heute aus?

Heutzutage sind meistens beide Elternteile berufstätig und die Kinder besuchen in eine Ganztagsschule.

Wann haben sie mal Zeit zum Spielen?

Oftmals gehen sie nachmittags zum Sport, Balett oder in die Musikschule. Sie haben einfach keine Zeit um einmal unbedarft draußen zu spielen. Auf den Straßen spielen geht bei dem heutigen Verkehr nicht mehr. Viele freie Flächen sind auch nicht vorhanden. Falls sie eine freie Flächen finden, ruft bestimmt schon jemand, hier nicht.

Spielen verboten. Es ist zu laut.

Wo sollen die Kinder denn hin?

Wenn ich es so überlege, hatten wir es einfacher. Wir konnten überall spielen. Selten war da jemand der uns verjagte. Wir hatten zwar kein Fahrrad oder Computer und das Fernsehprogramm war auch nicht sehr reichhaltig, aber wir hatten Platz zum Spielen.

Die Kinder haben sich nicht verändert, aber deren Welt.

Computerspiele, Playstation und Fernseher haben Einzug in die Kinderzimmer gehalten. Diese Dinge sind in der heutigen Zeit auch sehr wichtig. Um aber einen gesunden Ausgleich zu schaffen sollte es genauso wichtig sein einen Nachmittag mit den Kindern im Wald oder im Schwimmbad zu verbringen.

Das Resümee meiner Überlegungen ist, wir waren nicht anders, nur unsere Möglichkeiten waren andere.

Seht ihr das genauso oder widersprecht ihr mir?

Mein sorgfältig aufbewahrtes Poesiealbum
Mein sorgfältig aufbewahrtes Poesiealbum
Glanzbilder
Glanzbilder