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Als ich die Nachrichten zum 17. Juni sah, viel mir wieder ein, dass ich in der Schule einen Aufsatz schreiben musste und zwar – 17. Juni, der Tag der deutschen Einheit, 10 Jahre danach. Oftmals gingen wir auch während der Schulzeit ins Kino und im Anschluss daran wurde ein Aufsatz über den Film geschrieben. Die Lust auf den Kinobesuch war einem spätestens da schon vergangen.

Ich fragte mich, ob die Kinder heute auch noch Aufsätze dieser Art schreiben.

Da war meine Überlegung, Schule damals und heute hat sich das alles wirklich so stark verändert?

Ich ging wie die meisten Kinder damals 8 Jahre zur Schule und machte im Anschluss daran meine Ausbildung. In der sogenannten Volksschule waren von der ersten Klasse bis zur achten Klasse alle Schüler untergebracht. In unserer Schule waren im Schnitt 1.000 Kinder. Da kam man sich als iMännchen schon manchmal etwas verloren vor.IMG_1188

Ich kann mich noch sehr gut an diese Zeit erinnern. Ich war gerade 6 Jahre alt und ganz versessen darauf eingeschult zu werden. Stolz marschierte ich mit meinem neuen Tornister oder wie die Bayern sagen mit meinem Ranzen zur Schule.
Die durchschnittliche Klassengröße war zu unserer Zeit 40 Schüler bis 45 Schüler, Jungen und Mädchen gemischt. Von meiner Mutter zur Schule bringen lassen, das wollte ich nicht, ich war doch groß, das konnte ich alleine.

Die noch vorhandenen Lesebücher
Die noch vorhandenen Lesebücher

Die Freude und Begeisterung wurde mir recht schnell genommen. Unsere Lehrerin, nicht mehr die Jüngste, kam mit den Schülern nicht mehr zurecht. Nicht das die Schüler frech oder ungezogen waren, nein alle waren ja noch begeistert und wollten etwas lernen. Ich glaube mich zu erinnern, dass wir ihre letzte Klasse vor dem Ruhestand waren. Meine beiden älteren Geschwister hatten auch das Vergnügen in der 1. Klasse mit dieser Lehrerin.
Nachsitzen und auch Ohrfeigen waren an der Tagesordnung, genauso wie sich in die Ecke oder vor die Klassentür stellen. Das ging morgens schon los, vor dem Hauptportal in zweier Reihen aufstellen und leise das Schulgebäude betreten.

Der Stundenplan war nur richtungsweisend, denn meistens war der Unterricht beim Klassenlehrer und der entschied morgens was er unterrichten wollten. Das hieß für uns Kinder, alle Bücher immer dabei haben.
Dumm haben wir die Schule nach 8 Jahren trotzdem nicht verlassen. Es gab noch viele Dinge die ich mir hinterher selber angeeignet habe. Vor allem in den Bereichen Geographie, Biologie und Geschichte. So etwas wie der erste Weltkrieg und das dritte Reich wurden zu der Zeit nicht unterrichtet.

Dinge wie nachsitzen oder Ohrfeigen sind heutzutage unvorstellbar. Ich meine auch, eine gewisse Disziplin und Ordnung kann auch mit anderen Mitteln erreicht werden.

Die heutigen Kinder gehen meistens in eine Ganztagsschule und kommen erst gegen 15 Uhr oder 16 Uhr nach Hause. Allerdings haben sie ihre Hausaufgaben dann bereits gemacht. In einigen Grundschulen wird heute schon Englisch unterrichtet und die Kinder lernen im Fach Sachkunde viele grundlegende Dinge aus den Bereichen Geographie, Biologie und Heimatkunde kennen.

Heutzutage haben die Kinder noch den Druck, ohne einen sehr guten Abschluss kaum eine Chance auf einen guten Ausbildungsplatz zu haben.
Als ich meine Ausbildung beginnen wollte, las die Dame auf dem Arbeitsamt mir 10 bis 15 verschiedene Stellenangebote vor. Die Entscheidung lag bei mir in welchem Betrieb ich meine Ausbildung machen wollte. Das sieht heute ganz anders aus. Früher war vielleicht für einige Berufe ein Handelsschulabschluss erforderlich, aber das war es auch schon.

Ich weiß nun immer noch nicht ob unsere Schulzeit einfacher war oder nicht. Mehr Freizeit hatten wir auf jeden Fall, trotz der Hausaufgaben die wir  nachmittags machen mussten. Ohrfeigen und nachsitzen waren bestimmt keine gute Lösung. Aber vielleicht waren auch viele Lehrer damals überfordert. Es herrschte ein großer Lehrermangel, viele Lehrer waren Quereinsteiger, manche Klassen hatten 50 Schüler bis 60 Schüler, das war auch nicht einfach für Lehrer.

Wenn ihr euch an eure Schulzeit erinnert, sind diese Erinnerungen nur positiv oder gab es Situationen wo ihr dachtet manche Lehrer haben ihren Beruf verfehlt. Das sind Sachen die mich interessieren, sagt sie mir.

1. Schuljahr
1. Schuljahr
Meine Schule, nun auch ein leerstehendes Gebäude
Meine Schule, nun auch ein leerstehendes Gebäude